TG Voerde Basketball – Landesliga Herren
Im ersten Viertel agierte das Team der TG Voerde wie das Kaninchen vor der Schlange. Nach dem Seitenwechsel zeigte man hingegen die besten zehn Minuten der Saison. In Summe reichte es dann nicht ganz für die Sensation und die Ennepetaler mussten sich mit 70 – 83 beim Abonnementsmeister aus dem Hagener Westen geschlagen geben.
Während die Hasper mit voller Kapelle um ihre Ex-Bundesligaspieler Bernd Kruel oder Benny Rust antraten, musste das Voerder Trainergespann wieder einmal auf einige Leistungsträger verzichten (z. B. Manuel Welp / Spätschicht, Jo Spitz / Verletzung oder Jan Szarmach / Verletzung). Vielleicht war auch dieses ein Grund, warum die Gäste zu Beginn des Spiels gehemmt und mit viel zu viel Respekt zu Werke gingen. „Wir müssen akzeptieren, dass sich unsere Mannschaft immer noch in einem Lernprozess befindet. Da gehören dann auch solche Situationen dazu. Hier müssen wir uns als Trainer vielleicht auch den Vorwurf gefallen lassen, im Vorfeld nicht die richtigen Worte und Maßnahmen gefunden zu haben,“ ärgert sich Coach Martin Schrader auch noch am Morgen nach der Partie.
Immerhin durfte Spielertrainer Lukas Erdhütter nach seiner Sperre wieder mitwirken, der während des gesamten Spiels für großen Impact sorgen konnte. Nach deutlichen, lautstarken Worten zur Halbzeit und einem ungewöhnlichen taktischen Schachzug (Moritz Lindner auf der Position drei – Idee von Lukas Erdhütter!), begeisterten die Voerder in den zweiten 20 Minuten ihre zahlreichen und stimmgewaltigen Fans. Ein zwischenzeitlicher 24-Punkte-Rückstand konnte bis auf fünf Zähler eingedampft werden (63-68 nach 33 Minuten, 70-75 nach 38 Minuten). Der Hasper Coach Martin Wasielewski wurde zu Auszeiten genötigt und beließ seine Leistungsträger in der Schlussphase fast durchgehend auf dem Feld. In Crunchtime fielen dann auf Voerder Seite die Würfe nicht mehr, während der Hasper Dreierspezialist Nils Longerich mit zwei getroffenen Drei-Punkt-Würfen den Deckel drauf machte.
Fazit vom Coach: „In mir ist eine Mischung aus Ärger und Stolz. Wenn wir es ALLE schaffen, aus dieser Partie die richtigen Schlüsse zu ziehen, wird uns das für die Zukunft helfen. Im Vorfeld hat jeder gedacht, wir bekommen in Haspe sowieso eine Tracht Prügel – leider auch zu viele unserer Spieler. Die Leistungssteigerung im Verlauf des Matches nötigt mir jedoch großen Respekt ab.“
Auch der Hasper Leistungsträger und ehemalige BBL-Profi Benny Rust äußerte sich nach Spielschluss lobend über die Ennepetaler. „Es war ein hartes Spiel für uns. Voerde hat uns alles abverlangt. So etwas haben wir lange nicht mehr erlebt.“
Für die Voerder Korbjäger geht es nun darum, die anstehende kurze Saisonpause zu nutzen, um weitere Blessuren auszukurieren und sich noch fokussierter auf die nächsten Aufgaben vorzubereiten.
SV Haspe 70 III – TG Voerde
83-70 (28-12/23-17/13-28/19-13)
SV Haspe III:
Dachrodt 4, Rust 17, Fischer 3/1, Appel, Tomann 12/1, Kol 3/1, Freitas Nogueira 2, Longerich 20/5, Tempelmann, Höhn 5, Kruel 11, Palopoli 6/1.
TG Voerde:
Matti Potthoff, Fabian Szarmach, Lukas Erdhütter 21, Moritz Lindner 3, Alexander Kettler, Dennis Flehinghaus 5/1, Leon Fedder 16, Elias Dreßler 25/5, Eric Bergmann, Daniel Szymura.