Einen echten Krimi durften die Zuschauer am Sonntag in der kleinen Halle Oberbauer erleben. Die Kader beider Teams bestehen aus routinierten und jungen Spielerinnen, in der Tabelle liegen beide Teams gleichauf und die letzten Duelle waren leider geprägt von Missstimmungen und Unsportlichkeiten.
Nach Antje Potthoffs erstem Feldkorb lief bei den Voerderinnen minutenlang nichts zusammen. Die Gäste trafen, allen voran die routinierte Aufbauspielerin Krüssmann, aus allen Lagen und erspielten sich bis zur 5.Minute einen Vorsprung von 12 Punkten. In einer Auszeit wurden einige Kleinigkeiten umgestellt, die Damen fanden besser ins Spiel und setzten endlich auch in der Offence Akzente, der Rückstand konnte bis zum Ende des Viertels auf 6 Punkte verringert werden. Besonders wichtig war die Herausnahme der Boeler Schützen. Hierduch entstand die eine oder andere Lücke unter den Körben, dieses Risiko musste man jedoch eingehen.
Das richtige Zeichen setzte Tanja Himmen direkt im ersten Angriff des 2. Viertels mit einem hervorragend ausgespielten Dreier (Pass von Nico auf Tanja mit anschließendem Wurf gegen den Mann….). Kein Team konnte sich in diesem Viertel absetzten, gelang Boele eine kleine Serie, konnte die Gastgeber diese sofort kontern. Besonders wichtig waren die Aktionen zum Korb, da die Boelerinnen langsam in Foultrouble kamen und genau das am Ende des Spiels entscheidend sein sollte! In der 18. Minute konnte Antje Potthoff erstmal den Ausgleich herstellen, leider verschliefen die Mädels die letzten 2 Minuten und ließen überflüssige Punkte der Gäste zu.
Die Schlafphase sollte auch zu Beginn des dritten Viertels weitergehen. Wieder wurde ein Zeichen gesetzt, diesmal durch die erneut bärenstarke Nicola Möller, die direkt einen Dreier versenkte. Mit der Manndeckung der Boelerinnen kamen die Gastgeber jedoch nicht klar, es wurde zu kompliziert und eng gespielt und dadurch Abschlüsse erzwungen. Doch wieder reichten kleine Umstellungen und Ansagen, um das Spiel wieder in die richtigen Bahnen zu lenken und das Spiel wieder offen war. Es wurden immer wieder Fouls gezogen, gerade Antje Potthoff und Nicola Möller war von keinem ihrer Gegenspielerinnen zu stoppen. Doch nicht nur die Boeler Damen kamen langsam in Foultrouble, bei den Voerderinnen wurde es auch langsam kritisch. Die starke Tanja Himmen verabschiedete sich bereits in der 30. Minute mit ihrem 5. Foul,auch Anja Rusche, die auch heute wieder eine Übersicht vom Feinsten zeigte, stand mit 4 Fouls kurz vor dem Ausscheiden.
Mit 5 Punkten Rückstand ging das Team in das Schlussviertel, welches von Nicola und Antje geprägt sein sollte. Immer wieder sollte der Ball zu Antje, die von ihren Gegenspielerinnen nur durch Fouls zu stoppen war und nach und nach das Feld mit 5 Fouls verlassen durften. Gerade die Defence stand in diesem Viertel perfekt, so konnten die Gäste in der 32. Minute ihre letzten Punkte verzeichnen. Doch auch den Voerderinnen gelangen nur 2 Feldkörbe, ließen die Gäste keine einfachen Körbe zu und brachten die Gastgeber immer wieder an die Linie. Der Rückstand verringerte sich dadurch gefühlt unendlich langsam, da bis zur 40. Minute immer nur ein Freiwurf verwertet werden konnte. Erst in der 38. Minute gelang Antje der Ausgleich, bevor Nico mit 3 von 4 getroffenen Freiwürfen in der Crunshtime den Vorsprung auf 3 Punkte erhöhte. Die Boelerinnen hatten jedoch bei 8 Sekunden Restspielzeit den letzten Angriff. Die Gastgeber hatten bis dahin nur 3 Teamfouls, konnten den Angriff also frühzeitig stoppen und den kontrollierten Spielaufbau verhindern. Dennoch versuchte die die starke Aufbauspielerin Krüssmann ihr Glück von der Dreierlinie, der Rebound landete jedoch bei den Voerderinnen und der Sieg war im Sack!
Die Moral des Teams war hervorragend, jede Spielerin erfüllte ihre Rolle, das Team vertraute auf ihre Fähigkeiten. Es war das erste Spiel gegen die Boelerinnen, welches ohne irgendwelche Zwischenfälle zu Ende ging, hier ein absolutes Lob an die hervorragenden Schiedsrichter Daniela Hagebölling und Aeneas Eckstein, die das Spiel von der ersten Minute im Griff hatten, ihre Linie durchzogen und keinerlei negativen Emotionen bei beiden Teams zuließen. Hierdurch entstand ein spannenden und packendes Spiel, was allen Beteiligten Spaß gemacht haben dürfte und bei dem anders als in den vorhergehenden Partien vor allem keine Spielerin zu Schaden gekomen ist.
TG Voerde 2 : SG VFK Boele Kabel 2 57:54 (17:23; 15:13; 13:14; 12:4)
Es spielten :
Christina Merten (1), Nicola Möller (17/1), Antje Potthoff (17), Enja Hoppe, Nina Falkenroth (7), Tanja Himmen (11), Anja Rusche (4), Tami Hoffmann
Freiwurfquote : TGV 45% (21/46) Boele 12,5% (2/16)