Die WAZ Witten hatte im Vorfeld von einem Pflichtsieg der Witten Baskets bei der TG Voerde geschrieben. Doch es kam anders! Nach einer überragenden zweiten Halbzeit behielten die Ennepetalerinnen mit 61-57 gegen den Meisterschaftskandidaten die Oberhand. Und das auch noch völlig verdient!
Bereits im ersten Viertel war von einem Klassenunterschied nichts zu sehen. Die im Training neu einstudierte Art der Verteidigung funktionierte gut und die Voerder Starting – Five (Montag, Brockhaus, Bödeker, Queckenstedt & Lange) erspielte sich offensiv viele gute Optionen, so dass ein zwischenzeitlicher Sechs-Punkte-Vorsprung von der Anzeigetafel leuchtete. Doch mit zunehmender Spieldauer stellten sich die körperlich überlegenen Gästespielerinnen immer besser auf die Umstände ein und übernahmen in den zweiten zehn Minuten das Kommando. Es schien alles den erwarteten Gang zu nehmen. Kurz vor dem Seitenwechsel stellten die Voerderinnen dann noch einmal um und nach Treffern von Gesine Queckenstedt sowie Tami Hoffmann stand es „nur“ noch 22-35, als man sich zum Halbzeitgespräch versammelte.
Dort fanden der Coach und die verletzte Kapitänin Natascha Kritzler offenbar die richtigen Worte und Maßnahmen.
Im dritten und vierten Viertel hielt man den Gegner bei jeweils nur 11 Punkten! Und offensiv ließ das Team nun den Ball sicher und kreativ durch die eigenen Reihen laufen, so dass zahlreiche sehr gute Abschlüsse generiert werden konnten. Auf der Aufbauposition schwangen Laura Montag und Katja Brockhaus perfekt den Taktstock. Mareike Bödeker sowie Alisa Fedder (gute Wurfauswahl, starke Pässe) netzten eiskalt aus der Distanz ein und Franka Lange auf der Centerposition knüpfte nahtlos an ihre zuletzt sehr überzeugenden Leistungen an. Und dann war da noch Gesine Queckenstedt! Voerdes Nummer 10 machte nicht nur als Sonderbeauftragte und Spezialagentin gegen Wittens Topscorerin Anna Striepeke ein riesen Job, sondern avancierte auch noch zur erfolgreichsten Punktesammlerin ihrer Mannschaft. Coach Martin Schrader fasste es anschließend kurz und knapp zusammen: „Das war die beste Gesine, die ich je gesehen habe!“
Trotz der sehr guten Leistungen der einzelnen Spielerinnen, ist dieser überraschende Sieg auch definitiv ein Erfolg des Teams. Von der Bank kamen wichtige Impulse und Entlastung, beispielsweise von Celia Hankeln (Rebounds!!!) oder Tami Hoffmann (Madame 100 %). Jenni Langner stellte sich wieder einmal komplett in den Dienst der Mannschaft und auch Kira Zerkowski sorgte für Impulse. Zudem strahlte die gesamte Gruppe an diesem Tag einfach positive Energie aus und kommunizierte stets motivierend miteinander.
Gesine Queckenstedt und Franka Lange brachten ihre Farben in der 39. Minute erstmals in Führung und als die Gäste mit Stop-the-Clock Fouls versuchten, das Blatt noch einmal zu wenden, da hatten sie sich mit Laura Montag das falsche Opfer ausgesucht.
Entsprechend ausgelassen feierten die Voerderinnen nach der Schlusssirene den Überraschungscoup. Und das total verdient!
TG Voerde – Witten Baskets 61-57 (12-11/10-24/21-11/18-11)
Jennifer Langner, Laura Montag 14/1, Mareike Bödecker 5/1, Gesine Queckenstedt 16, Alisa Fedder 7/1, Kira Zerkowski, Celia Hankeln, Katja Brockhaus 5, Franka Lange 12, Tami Hoffmann 2.
Martin Schrader