TV Jahn Siegen : TG Voerde | 59:66 (16:08/15:21/12:22/16:15)
Nach dem hart erkämpften Arbeitssieg gegen die BG Harkortsee in eigener Halle, ging es für die Damen der TG Voerde am vergangenen Samstag ins Siegerland. Gegen den TV Jahn Siegen rechneten die Ennepetaler mit einer ähnlich körperlich beanspruchenden Partie, endeten schließlich die letzten Begegnungen beider Mannschaften stets äußerst knapp (70:68/48:52/45:43) und hoch umkämpft; der letzte Auswärtserfolg der ersten Damen in Siegen liegt sogar knapp viereinhalb Jahre zurück und datiert auf den 10.11.2012. Es hieß sich also zu steigern, wollte man den Siegerland-Trend durchbrechen, um weiterhin auf Tuchfühlung mit dem Tabellenersten Kaiserau zu bleiben.
Die TG startete jedoch ausgesprochen schwach ins Spiel. Überrascht von einer Mann-Mann-Verteidigung bei den Gastgebern, fehlte es den Voerdern vor allem an der nötigen Spritzigkeit. In vielen Aktionen ein wenig schwerfällig, schienen die Klutertstädter gedanklich noch auf der langen Hinreise zu weilen und man verschlief den Auftakt vollends. Die Siegener – mit Verlaub nicht unbedingt für high-score Basketball bekannt – gingen in der vierten Spielminute mit 10:0 in Führung.
Der Voerder Angriff kam indes nur langsam in Schwung und war zunächst lediglich über gute Einzelaktionen erfolgreich. So ging das erste Viertel überraschend deutlich, aber absolut verdient an die Siegerländer.
Die TG legte im zweiten Viertel nun langsam zu, doch mit einem 9:3-Lauf gelang es den Gastgebern erneut sich mit zweistelliger Führung abzusetzen (25:14). So viele Punkte wollte man den Siegenern selbst in eigener Halle nicht zugestehen. Die Voerder reagierten und stellten die Verteidigung auf eine „box-and-one“ um – mit Erfolg. Der Spielfluss der Jahnerinnen stockte, aus Ballgewinnen resultierten nun erste Fastbreaks und bis zur Halbzeit konnte man wieder auf Schlagdistanz verkürzen (31:29). Mit acht Punkten binnen dreier Spielminuten, hatte in der Offensive besonders Laura Montag großen Anteil an dieser raschen Trendwende.
In die zweite Halbzeit starteten die Voerder nun mit deutlich mehr Energie. Die TG erkämpfte weiterhin zahlreiche Ballgewinne, die immer wieder Fastbreaks einleiteten und dann entweder direkt oder über die Freiwurflinie zu Punkten führten. Besonders Jenni Langner zeigte von da an eine starke Energieleistung, in dem sie als Center das ein ums andere Mal den eigenen Steal/Rebound selbst nach vorne dribbelte, die Verteidigung der Gegner durchbrach und gekonnt den eigenen Abschluss suchte.
Nach zwei Dreiern von Hüttenhoff und Montag stand im dritten Viertel die erste zweistellige Führung für die Ennepetaler zu Buche (51:39) und die Partie schien gedreht. Vier von vier verworfenen Freiwürfen, hinderten die TG in ihrer Drangphase möglicherweise schon für eine Vorentscheidung zu sorgen, doch so gelang es den Gastgebern noch einmal gefährlich zu verkürzen.
Die TG, nun längst nicht mehr so verschlafen wie im ersten Viertel, verzettelte sich nichtsdestoweniger insbesondere in der Schlussphase in unnötige Ballverluste. Trotz zwischenzeitlicher Führung, fehlte es dem Voerder Spiel einfach noch immer an Souveränität, auf welche man sich im Saisonverlauf bislang so oft verlassen konnte. Mit einem 8:0-Lauf verkürzten die Gastgeber in der 39. Spielminute auf zwei Zähler. Pünktlich zur „crunch-time“ stand die Tür zum Sieg also beiden Teams offen. Das Momentum lag auf Seiten der Gastgeber, doch die TG leistete erbittert Gegenwehr – und wenn nicht Souverän, dann eben mit der „Brechstange“, die Jenni Langner kurzum auspackte. Erneut dribbelte sie den eigenen Rebound selbst nach vorne, umkurvte dabei einige der Siegenerverteidiger, die mit dem beabsichtigten Foulspiel nicht hinterher kamen, und verwandelte kurzum den Korbleger, der gesamten Siegener Verteidigung zum Trotz. Auch im nächsten Angriff, nun per taktischem Foul gestoppt, erzielte Langner von der Freiwurflinie zwei weitere Punkte für ihr Team. Dank einer Energieleistung konnten die Voerder Damen den Sieg regelrecht erzwingen.
Für Voerde spielten: Langner J. 21 (9/12); Montag L. 13/1 (2/3); Hofmann L. 10 (2/2); Hüttenhoff A. 8/1 (1/4); Klimaschewski S. 5 (1/2); Kritzler N. 4 (0/2); Busch A.-S. 3 (1/2); Queckenstedt G. 2; Gensler K.
Freiwürfe: 18/29 (62%)
Coach: Neubauer D.; Störring M.