Die Partie gegen die Zweitvertretung aus der Nachbarstadt ist der Auftakt der entscheidenden Spiele dieser Saison für Voerde. Für den Gastgeber stellte dieses Spiel die letzte Chance da, noch in das Aufstiegsrennen einzugreifen.
Das Team wurde von Trainer Zoltan Kovac gut auf das unnachgiebige schnelle Spiel der Gevelsberger eingestellt. Trotzdem begann der Gast die Partie lethargisch und sah sich schnell einem Rückstand gegenüber. Gevelsberg rannte gnadenlos an und erzielte Tor um Tor.
Nach 8. Minuten lag man bereits mit 7:3 zurück und es musste eine Auszeit genommen werden, um sich neu zu justieren. Voerde fand nun etwas besser in die Partie, aber ließ weiterhin die schnellen Tore des Gastgebers zu. Im Angriff wurden leider oft falsche Wurfentscheidungen getroffen oder bedingt durch hastige Aktionen der Ball verloren.
Da die Abwehr manchmal gedanklich zu langsam war, kassierte Voerde auch einige Zwei Minuten Strafen. Eine eigene Überzahl verlor man sogar 0:2. Dies erweckte nun den bekannten Kampfgeist und es wurden vier Tore in Folge zum 16:15 erzielt. Es ergab sich sogar die Chance zum Ausgleich, welche aber ungenutzt blieb und Gevelsberg im Gegenzug den Treffer zum Halbzeitstand erzielte.
Voerde schwor sich nun in der Pause ein, das schnelle Spiel der Gevelsberger besser zu unterbinden und die eigenen Angriffe konsequenter zu Ende zu spielen. Besser in die zweite Halbzeit starte aber wieder der Gastgeber und zog schnell auf fünf Tore davon (22:17 in der 36. Minute). Zoltan Kovac sah sich gezwungen wieder eine frühe Auszeit zu nehmen und stellte seiner Truppe vor die Wahl sich komplett überrennen zu lassen oder anzufangen das eigene Spiel in Abwehr und Angriff zu spielen.
Zunächst sah es aber so aus, als habe sich Voerde für Variante 1 entschieden.
Jeder Fehler im Angriff wurde ohne Wenn und Aber von Gevelsberg mit einem schnellen Tor bestraft und so zogen diese kontinuierlich Treffer um Treffer davon. Zwischendurch lag der Gast mit acht Toren im Rückstand (26:18 in der 42. Minute). Die Partie lief wie gemalt für Gevelsberg und nahezu jeder in der Halle, der nicht für Voerde war, stellte sich schon auf die Feier für den Sieg über den Tabellenführer ein.
Dies war aber Voerde nicht gewillt zu akzeptieren, stellte bei einem Ergebnis von 32:28 in der 48. Minute die Abwehr offensiver auf. Damit kam der Tabellendritte nicht wirklich zu Recht, wurde nervös und erlaubte sich leichte Ballverluste, die Voerde mit schnellen Gegentreffern bestrafte und der Vorsprung schmolz.
In der 57. Minute betrug der Vorsprung lediglich noch drei Tore (37:34). Wie die Löwen kämpfte die Voerder um jeden Ball, ließen keine vernünftige Aktion im Angriff der Gevelsberger zu und schafften tatsächlich 8 Sekunden vor Schluss durch Lars Apitus den viel umjubelten Ausgleichstreffer. Mit der Schlusssirene verpuffte noch ein Freiwurf der Gastgeber in der Voerder Mauer.
Nach diesem mehr als hart erkämpften Punkt sah man jedem Einzelnen auf Voerder Seite die Erleichterung an und es wurde mit den zahlreichen Fans, die die „Hölle West“ nahezu zu einer Heimspielstätte machten, gefeiert.
Trainer Zoltan Kovac: Heute haben wir nicht zu unserem Spiel gefunden, sei es vorne oder hinten. 48 Minuten lang haben wir immer die falsche Entscheidung getroffen, aber meine Jungs haben wie die Berserker gekämpft und sich den nicht mehr für möglich gehaltenen Punkt geholt.
Kader (Tore): Mike Krüner (TW), Corvin Piepenstock (TW), David Doessler(6), Dennis Riebeling (9/2), Jan Pagenkämper (1), Lars Apitius(8/2), Dirk Stratmann(4), Sadik Isler (), Jan Golke (3), Marcel Bonfigt (3),