Es war das vierte Spiel in Folge gegen einen unmittelbaren Tabellennachbarn und die Vorzeichen waren nicht gut für die junge Truppe aus Voerde: In der Woche verletzte sich Luke Stratmann schwer, er wurde am Donnerstag operiert und ist nach Till Weber nun schon der zweite langzeitverletzte Leistungsträger in den Reihen der Roten. Zudem ließen die Voerder auf Grund von Unerfahrenheit gegen Eintracht und Wengern Punkte liegen und wollten nun unbedingt beweisen, dass sie zu Unrecht im unteren Tabellendrittel gelistet sind.
Auch am Sonntag lag das Durchschnittsalter der Gäste bei 19,5 Jahren. Trotzdem stellte insbesondere die Abwehr von Beginn an klar, wie schwer es die ebenfalls recht junge Mannschaft aus Selbecke haben sollte. Die Gastgeber führten nur ein einziges Mal, es war das 1:0, danach zogen die Voerder mühsam aber stetig Tor um Tor davon.
Mannschaftlich geschlossen und vor Allem entschlossen agierte die gesamte Abwehr, angeführt vom sehr starken Zentrum um Lennart Weber und Sajmon Nowak. Alle Laufbewegungen, Absicherungen und taktischen Feinheiten wurden von körperlicher Präsenz unterstrichen. „Die Mannschaft hat kein allzu großes Leistungsgefälle mehr“, betonte Trainer Weber nach dem Spiel. Das wurde besonders deutlich, als auch der verletzungsbedingte Verlust eines weiteren Schlüsselspielers Jan Pagenkämper zu Beginn der zweiten Halbzeit mühelos kompensiert wurde. Andere Spieler sprangen in die Bresche, hervorzuheben sind Nick Althoetmar, Fabian Christ und Lauritz Bärenfänger, die 17 von 23 Toren warfen.
Und in Torwart Vincent Isenberg hatten die Gäste den gewohnt sicheren Rückhalt im Tor. Falls doch mal ein Angreifer durch die Abwehr brechen konnte, hielt Isenberg mit spektakulären Paraden seinen Kasten sauber.
„Ich bin sehr stolz auf meine Jungs“, freute sich Weber, „es schien schon in den vergangenen Spielen so, als wollte der Hulk endlich raus aus dem zu kleinen Anzug. Heute ist der Anzug endlich geplatzt.“
Im nächsten Spiel geht es gegen den Tabellenführer aus Emst. „Jetzt müssen wir den Hulk kontrollieren lernen“, grinste Trainer Weber mit Blick auf dieses Spiel, „und wer weiß, vielleicht gelingt uns dann ja eine Sensation im Emster Dom“.
Kader (Tore): Vincent Isenberg (Tor), Fabian Christ (5), Nick Althoetmar (7), Benedikt Seeland (3), Jan Pagenkämper (1), Felix Rust (), Lauritz Bärenfänger (5), Bernd Kramer (), Lennart Weber (), Sajmon Nowak (2), Felix Focke ()