„Wer mich kennt weiß, dass ich eigentlich nie zu 100% zufrieden mit meinen Jungs bin. Aber was sie heute geleistet haben macht mich wirklich stolz.“, meinte ein wirklich zufriedener Trainer Lars Eisenberg nach dem Spiel. „Heute haben die Jungs wirklich begeister und aufopferungsvoll gekämpft. Das war die schönste Niederlage der Saison.“
Aber alles der Reihe nach…
Die Vorzeichen konnten eigentlich schlechter nicht sein für dieses Spiel. Zu Gast war der Tabellenführer aus Schalksmühle/Halver mit dem besten Angriff der Liga (im Schnitt 32 Tore pro Spiel). Das Hinspiel hatte Voerde mehr als deutlich mit 36:16 verloren, man hat aktuell die schlechteste Abwehr (30 Gegentore pro Spiel) und der Abwehrchef Lennart Rzoska weilte in London. Aber vielleicht waren auch das genau die Gründe, warum das Spiel so verlief. Voerde konnte es eigentlich nur besser machen als im Hinspiel und der Gast musste/wollte seinen Vorsprung auf Platz 2 verteidigen.
Am Anfang standen sich zwei gleichwertige Mannschaften gegenüber. Auch wenn die TGV dem Gast körperlich unterlegen war, machte man dies durch Spielwitz und großer Laufbereitschaft wett. Bis zum 4:4 konnte man daher das Spiel ausgeglichen gestalten, vor allem, weil die einstudierten Konzeptionen konsequent zu Ende gespielt und vor dem Tor sicher abgeschlossen wurden. Leider stand die Abwehr zu diesem Zeitpunkt sehr löchrig, so dass der Gast immer wieder durch die Mitte zu einfachen Toren kam. Da konnte auch Nick Fabiunke im Tor nichts ausrichten. Bis zum 6:9 war der Rückstand noch erträglich. In der Folgezeit konnte der Tabellenführer aber über 6:11 und 7:14 den Vorsprung auf 8:16 ausbauen. Zu diesem Zeitpunkt kamen schon die Erinnerungen an das Hinspiel hoch und man hatte schon Angst, dass es wieder eine „Klatsche“ geben könnte.
Voerde nahm eine Auszeit, stimmte sich neu ein und wechselte auf einigen Positionen. Die Abwehr wurde etwas defensiver ausgerichtet und ging in der Folgezeit auch aggressiver aber nie unfair zu Werke. Das belegt auch die eine Zwei-Minuten-Strafe, die lediglich kurz vor Schluss des Spiels hingenommen werden musste. Voerde besann sich wieder auf seine Stärken und konnte bis zum Halbzeitpfiff den Rückstand auf 15:18 verkürzen.
Leider fand man nach dem Seitenwechsel nicht so gut ins Spiel zurück wie noch zum Ende der ersten Hälfte. Zwar konnte die TGV zunächst auf 16:18 verkürzen, doch schnell sah man sich wieder beim Stand von 16:21 einem Fünf-Tore hinterher laufen. Dieser wuchs in der Folgezeit beim Stand von 19:25 sogar auf 6 Tore. Mitte der zweiten Häfte schien das Spiel eigentlich gelaufen. Der Gast führte 23:28, konnte sich zwar nicht weiter absetzen, Voerde aber auch nicht verkürzen.
Dann ging plötzlich ein Ruck durch die Mannschaft und man spielte wieder miteinander anstatt nebeneinander. In der Defensive wurde zugepackt und im Angriff eiskalt abgeschlossen. Voerde verkürzte den Vorsprung auf 27:28, ehe Schalksmühle wieder ein Tor gelang. Die TGV hiet mit großem Willen dagegen und verkürzte auf 28:29. Der Gegenangriff scheiterte an Nick Fabiunke, der sich gerade in der zweiten Hälfte deutlich steigerte. Voerde nahm die Auszeit und es waren noch 55 Sekunden zu spielen. Die Spannung war kaum zu überbieten. Die Devise war, die Zeit runter zu spielen und sich eine sichere Torchance zu erarbeiten. Leider landete das Anspiel an den Kreis beim Gegner, der dann durch einen Tempogegenstoß alles klar machte. Schade, denn ein Punkt wäre heute durchaus möglich gewesen.
Nach dem Spiel verließen eigentlich alle Anwesenden mehr oder weniger zufrieden die Halle. Schalksmühle freute sich über einen Sieg, die TGV mit ihren Fans über ein kämpferisch und auch spielerisch tolles Spiel und sogar die Schiedsrichter meinten nach dem Spiel, dass es wirklich Spaß gemacht hätte heute zu pfeifen. Ein besseres Kompliment gibt es eigentlich nicht. Dieses muss ich aber auch an das Gespann Bergmann/Franz zurück geben. Über die gesamte Spielzeit haben sie das Spiel souverän und sicher geleitet. Solche unauffälligen Schiedsrichter möchte man immer haben.
Am nächsten Sonntag geht es nach Plettenberg zum Spiel gegen die HSV Plettenberg/Werdohl.
TG Voerde: N. Fabiunke (TW), Y. Vandieken (TW), M. Langendonk (TW), B. Eisenberg (7/2), J. Frowein (4), L. Stratmann (1), L. Wilhelm (3), M. Reuter (7), T. Till (1), V. Isenberg (3), J. Rasche (1), J. Rzoska, M. Altmann, N. Drost