Nach den beiden deutlichen Niederlagen wollte Voerde gegen den bis dato punktlosen Nachbarn endlich wieder ein Erfolgserlebnis feiern und die Punkte behalten. Mit Dennis Riebeling – er fällt nach erfolgreichen OP an der Nase dieses Jahr komplett aus – musste auf eine schnelle und torgefährliche Alternative verzichtet werden.
Und es ging gut los: zwei schnelle Ballgewinne führten zu der 2:0 Führung nach 4 Minuten, aber dann setzte sich die ungewohnte Unsicherheit in der Abwehr aus den vorherigen Spielen fort. Gegen das zugegebene eindimensionale Angriffsspiel der Hagener fiel der Abwehr nicht wirklich was ein. Das Spiel lief nur über zwei Spieler, die Voerde aber rein gar nicht in den Griff bekam. Der einzige Lichtblick war der Angriff, in dem ruhig Chancen kreiert und auch überlegt abgeschlossen wurden. So verlief die Partie bis zur Pause ausgeglichen, kein Team konnte sich entscheidend absetzen und der Gastgeber rettete eine knappe Führung in die Pause.
Die Zielsetzung für die zweite Halbzeit war nun klar. Das leicht ausrechenbare Angriffsspiel des Gastes effizienter zu stören.
Der Wille war zu erkennen, aber an der Umsetzung haperte es leider doch deutlich. TuS traf weiterhin nach Belieben und sah sich keiner wirklichen sattelfesten Abwehr gegenüber. Zum Glück lief die Angriffsmaschinerie der Voerder an diesem Tag recht geschmiert und das „Kopf an Kopf Rennen“ der ersten Hälfte fand eine Fortsetzung. Knapp eine Minute vor Abpfiff fiel der Teffer zum 36:35 und alle schworen sich nun ein, kein Gegentor mehr zu kassieren und einen Sieg einzufahren.
Dies schien auch von Erfolg gekrönt zu sein, da TuS Sekunden vor dem Ende den Ball verlor, aber bei dem Kampf um diesen erkannten die Schiedsrichter auf Freiwurf für die Hagener. Alle stellten sich nun auf den wurfgewaltigen Rückraumspieler ein, aber der legte den Ball auf den Linksaußen ab, welcher beim Wurf dann behindert wurde, was zum Siebenmeter führte. Den verwandelte der Gästespieler eiskalt und konnten so den ersten Punktgewinn dieser Saison feiern.
Auf der Seite der Heimmannschaft hingegen hingen nun die Köpfe.
Zoltan Kovac: „Mit der heutigen Abwehrleistung haben wir unserem Gast den Punkt geschenkt. Das Prunkstück unserer letzen Saison ist nun zu unserer Achillesferse geworden. Dies gilt es schnellstens abzustellen.“
Spieler: Corvin Piepenstock, Josh Jarosch (TW), Fabian Riebeling (5), Marcel Bonfigt (9), Lars Apitius (9/1), David Doessler (6), Janis Thomzig (2), Alexander Brinck, Tim Völlmecke, Jan Golke (1), Dirk Stratmann (4), Mario Krähling