TG Voerde Basketball – Oberliga
TG Voerde – TV Gerthe 79-78 (19-18/18-10/26-26/16-24)
Fabian Szarmach 4, Moritz Lindner 17, Lucas Falkenrath 3, Alexander Strahl, Lukas Erdhütter 17/2, Elias Dreßler 16/1, Fynn Heiermann dnp, Dennis Flehinghaus 2, Valerian Heppner dnp, Johannes Spitz 5/1, Leon Fedder 15.
Irgendwann im Kindesalter haben sich meine Spieler in den Basketball verliebt. Heute hatten sie die ganze Zeit über wieder diesen kleinen Jungen im Herzen. (Martin Schrader, Coach TG Voerde)
Aufsteiger gegen Meister – Oberliga-Newcomer TG Voerde gegen den Bald-Regionalligisten TV Gerthe: die Vorzeichen vor dem letzten Match der Saison waren eigentlich klar (Hinspiel 54-100) – und dennoch gewann der Außenseiter nach hervorragenden 40 Minuten – inklusive dramatischer Crunchtime – knapp, aber absolut verdient mit 79-78.
Während die Gäste ohne ihren Kapitän Willi Köhler antreten mussten, fehlte bei der TGV u.a. der zuletzt formstarke Jan Szarmach.
Von der ersten Minute an entwickelte sich ein flottes, aber auch sehr physisches Basketballspiel. Nach einer taktischen Umstellung gelang es den Ennepetalern im 2. Viertel, den Gegner in ernsthafte Probleme zu bringen (nur 10 Punkte des Meisters), so dass beim Spielstand von 37-28 die Seiten gewechselt wurden. „Uns war klar, dass der Gegner aus der Kabine heraus mit viel Energie agieren würde. Da war es wichtig, dass wir weiter mutig dagegen halten,“ so der Coach.
Während bei den Bochumern nun mehr und mehr der US-Amerikaner Karson Hayes (24 Punkte) die Zügel in die Hand nahm, brillierten die Gastgeber weiter mit gutem Team-Basketball, offensiv angeführt von einem sensationellen Point-Guard Lucas Falkenrath. „Das war heute das beste Spiel von Luci im Voerder Trikot. Er hat gegen eine physische Verteidigung immer die Fäden in der Hand gehalten, fast immer das richtige Tempo gefunden und gefühlt 20 Assists gespielt. Ich konnte ihn in der 2. Halbzeit einfach nicht mehr auswechseln,“ freut sich der scheidende Übungsleiter über den Auftritt seiner Nummer 9.
Auch im Schlussabschnitt schrumpfte der Vorsprung der Gastgeber erst einmal nicht. Nach einer weiteren Umstellung hatte man nun auch den Gerther US-Boy im Griff, der dann auch wenige Minuten vor Schluss entnervt ausgewechselt wurde.
60 Sekunden vor dem Ende führten die Ennepetaler scheinbar sicher mit 75-67, doch dann zeigten die Bochumer noch einmal, warum sie die Meisterschaft gewonnen haben. In kürzester Zeit versenkte Gerthe drei Dreier in der Voerder Reuse, zwei davon unglaublicherweise mit Brett und zusätzlichen Foulpfiff (Schrader: „Habe ich in 33 Jahren so auch noch nicht erlebt.“)
Und so traf Gerthes bester Akteur Jari Beckmann 12 Sekunden vor der Sirene zum 77-78. Die Gästespieler tanzten an ihrer Bank und feierten – angeführt von Karson Hayes – bereits den Auswärtssieg. Doch daraus wurde nichts! Lucas Falkenrath sprintete mit dem Ball nach vorne, fand den zum Korb schneidenden Moritz Lindner…und Voerdes Big-Man traf eiskalt zwei Sekunden vor Schluss per Linkskorbleger. Gerthe bekam keinen Wurf mehr los – die große Überraschung war perfekt!
Dieser Erfolg lässt sich eigentlich ganz gut mit einem Begriff zusammenfassen: TEAM-Basketball! Oder, wie man in Voerde gerne sagt: Phalanx-Basketball!
Gleich vier Akteure erzielten zwischen 15 und 17 Punkten: Leon Fedder (15, inklusive einem acht Punkte-Run im dritten Viertel), Energizer Elias Dreßler (16/1, pünktlich zu seinem 19. Geburtstag), Moritz Lindner (17, bärenstarkes Spiel am Brett und in der DEFENSE) sowie Spielertrainer Lukas Erdhütter (17/2), der im Startviertel überhaupt nicht scorte, aber dann hinter heraus richtig aufdrehte und bis zu seinem 5. Foul seinem Gegenspieler einige unlösbare Rätselfragen stellte, inklusive zwei getroffener Dreier. Dazu der oben bereits erwähnte Falkenrath und die „Spezialagenten“ Fabian Szarmach, Dennis Flehinghaus und Alex Strahl, die sich wechselweise mehr oder weniger liebevoll um Gerthes US-Boy kümmerten. Und dass dann noch Routinier Johannes Spitz, den der Coach ziemlich überraschend in die Starting-Five platziert hatte, direkt seinen ersten Dreier trifft, passt zu dem heutigen Tag.
Last but not least gilt es noch die beiden U18-Spieler Valerian Heppner und Fynn Heiermann zu erwähnen, die zwar nich zum Einsatz kamen aber wieder einmal einen tollen Support geliefert haben (Heppner: „Als Gerthe 12 Sekunden vor Schluss in Führung ging, da hätte ich fast geweint.“)
Die TG Voerde versäumt es nicht, dem Meister TV Gerthe und deren Trainer Heiko Skiba zum Aufstieg zu gratulieren. Wer in der gesamten Saison nur zwei Spiele verliert, der hat es total verdient, nächste Saison in der Regionalliga antreten zu dürfen.
Vor und nach der Partie wurde der Coach liebevoll u.a. von seinen Spielern verabschiedet. DANKE!!! ❤️❤️❤️