Bleiben wir mal in der Boxersprache: während man Aufsteiger TG Voerde innerhalb der Basketball-Oberliga wohl eher im Weltergewicht einstufen würde, ist der kommende Gegner TV Eintracht Barop ein echtes Schwergewicht der Liga. Nicht wenige Experten hatten das Team von Coach Dennis Köhler neben dem TV Gerthe als Aufstiegsfavoriten auf dem Zettel. Doch nach drei Niederlagen aus den ersten sechs Spielen hängen die Dortmunder ziemlich überraschend etwas in den Seilen. Aber spätestens seit Rocky Balboa weiß man: angeschlagene Boxer sind brandgefährlich…
Für TG-Coach Martin Schrader ist das kommende Auswärtsspiel definitiv eine der anspruchsvollsten Aufgaben der gesamten Saison. „Barop ist unglaublich gut besetzt. Sie verfügen über sieben, acht gleichwertige Spieler, die alle auch in der 2. Regionalliga zu Hause sein könnten oder bereits sogar waren. Zudem haben sie mit Jan-Patrick Strahl einen meiner absoluten Lieblingsspieler in ihren Reihen und mit Dennis Köhler einen sehr reflektierten und kreativen Coach. Ich freue mich mega auf das Match, weiß aber auch, dass wir absolut top, top, top sein müssen, um einigermaßen auf Augenhöhe agieren zu können.“ Auch Spielertrainer Lukas Erdhütter stößt ins gleiche Horn. „Das Duell mit Alessandro Spitale am Brett wird für mich persönlich die bislang schwierigste Aufgabe in dieser Spielzeit. Und wir müssen als Team nahezu perfekt verteidigen, um den Gegner nicht ins Laufen kommen zu lassen. Aber genau wegen solcher Spiele sind wir aufgestiegen – wir wollen uns mit richtig starken Gegnern messen und weiter dazulernen.“
Insofern wäre es durchaus sehr wünschenswert, wenn sich die Liste der Ausfälle bei der TG Voerde bis zum Samstag deutlich reduzieren würde (letzte Woche gegen Haspe fehlten neun !!! Spieler aus verschiedensten Gründen). Derzeit sieht es danach aus, dass Moritz Lindner, Leon Fedder, Fabian Szarmach und Marius Rausch wieder in den Kader zurückkehren könnten. Bei Dreier-Spezi Niklas Lange hingegen sind die Trainer eher pessimistisch. „Derzeit liegt Niklas noch flach. Natürlich hoffe ich auf eine Wunderheilung; wir werden aber sicher nichts gesundheitsgefährdendes riskieren,“ so Coach Schrader.
Zudem kann der Voerder Point-Guard Lucas Falkenrath aus beruflichen Gründen in dieser Woche nicht trainieren, steht aber am Samstag in Barop zur Verfügung. „Natürlich ist es schade, dass Luci vor so einem großen Spiel nicht gemeinsam mit der Mannschaft in der Halle ist, aber er hat gerade eine tolle berufliche Chance – und da muss man Prioritäten setzen,“ erklärt der Übungsleiter des Aufsteigers. Ob Falkenrath am Samstag trotzdem in der Startaufstellung steht oder von der Bank kommt, hat das Trainergespann – Stand jetzt – noch nicht entschieden.
Definitiv in der ersten Line-Up wird sich hingegen Elias Dreßler wiederfinden. Der 18jährige Combo-Guard bot im letzten Spiel beim SV Haspe eine überragende Performance und knüpfte im Montagstraining direkt daran an. „Bei Elias ist der Groschen gefallen, wie man in der Oberliga auftreten muss. Ich erwarte jetzt nicht von ihm, dass er jede Woche 34 Punkte liefert, aber er sollte sich – analog zur Vorsaison – wieder als einer unserer Leader etablieren. Ich bin sehr zuversichtlich, dass er genau diese Entwicklung nehmen kann und wird,“ freut sich der Coach auch am Samstag auf seine Nummer 14.
Den endgütigen Kader werden die Trainer – wie immer – nach dem Abschlusstraining am Donnerstag bekanntgeben.
Basketball – Oberliga, 7. Spieltag
TVE „Evander Holyfield“ Barop – TG „Sugar Ray Leonard“ Voerde
Samstag, 11.11.2023 – 19.15 Uhr
Sporthalle Wischlingen, Hallerey 49-51, 44149 Dortmund
By the way – Teil I:
Leader im Team des TVE Barop ist Jan-Patrick Strahl, Bruder des derzeit verletzten Voerder Flügelspielers Alexander Strahl. JP ist ein sehr guter Verteidiger, verfügt über einen starken Zug zum Korb sowie einen exzellenten Mitteldistanzwurf, kann aber auch den ein oder anderen Dreier einstreuen. Bereits seit einigen Jahren versucht der Voerder Sportwart & Coach den Energizer nach Ennepetal zu lotsen. Doch trotz diverser Trainingseinheiten gemeinsam mit dem Team im Reichenbach-Gymnasium, schlug dieses Unterfangen regelmäßig fehl. „Für mich ist das völlig unverständlich, dass er das höchst attraktive Angebot ausgeschlagen hat, mit mir als Coach zusammenarbeiten zu können. Ich fürchte, ich werde am Samstag noch einmal ein ernstes Wort mit ihm reden müssen,“ kündigt Schrader im Vorfeld der Partie bereits an – und fügt augenzwinkernd hinzu: „Notfalls muss sich Lukas der Sache mal annehmen – er hat schließlich die körperlichen Druckmittel, die ich nicht zur Verfügung habe.“
By the way – Teil II:
Gemeinsam mit Nedim Zukic (SV Haspe) bilden der Baroper Coach Dennis Köhler und Martin Schrader ein „konspiratives“ Trainer – Trio innerhalb der Oberliga. Vor jedem Spieltag tauscht man Informationen über die kommenden und bereits bespielten Gegner aus, um bestmöglich vorbereitet in die Spiele zu gehen. Hierbei profitiert Schrader insbesondere von der Akribie und dem großen Wissensschatz Köhlers. „Dennis hat einfach mehr Erfahrung in dieser Liga als ich – und davon profitieren wir als Mannschaft regelmäßig. Es ist stets sehr inspirierend, sich mit ihm auszutauschen und seinen Ausführungen zu lauschen. Dennis ist sehr ambitioniert und ich bin sicher, dass er seinen Weg weiter erfolgreich gehen wird. Gegen ihn zu coachen wird für mich am Samstag eine maximale Herausforderung – aber ich freue mich sehr darauf.“
Video:
Beinarbeit für Barop (chronologisch): Erdhütter – Dreßler – Potthoff – Rausch – Heppner – Spitz – F. Szarmach – Heiermann – J. Szarmach – Flehinghaus – Fedder