Nach einem spannenden und sehr guten Spiel der TG Voerde beim TV Freudenberg, gab es erst auf dem Spielfeld eine Verlängerung und nun vermutlich auch noch auf juristischer Ebene. Während nach 45 Minuten die Anzeigetafel einen minimalen Vorsprung der Gastgeber aufwies, hatten auf dem offiziellen Spielbogen die Gäste aus Ennepetal einen Zwei-Punkte-Vorsprung aufzuweisen.
Die Wertung lautet nun auf 85-83 Auswärtssieg der TG, die Gastgeber haben aber bereits angekündigt, dagegen mit Unterstützung von Videomaterial juristisch anzugehen.
„Da ist auf jeden Fall beim Kampfgericht und auch bei den Schiedsrichtern irgendetwas schief gelaufen. Auf dem Bogen haben wir bereits nach Ablauf der 40 Minuten einen Drei-Punkte-Vorsprung, es hätte also eigentlich gar keine Verlängerung geben dürfen. Letztlich ist der Bogen so von den Referees unterschrieben worden und damit sind wir offiziell der Sieger. Ob ein Protest der Freudenberger Erfolg haben kann, will und kann ich nicht beurteilen,“ lautet das Statement von Coach Martin Schrader in der Nacht nach dem Spiel. „Ich bin Basketball-Trainer und kein Jurist.“ Um ein mögliches „Nachspiel“ kümmern sich nun Abteilungsleiter Markus Eicker und Team-Anwalt Niklas Lange…
Der Coach möchte sich ohnehin viel lieber mit der Leistung seiner Mannschaft beschäftigen. „Wir haben einen hervorragenden Auftritt hingelegt. Die Mannschaft ist im Hexenkessel Büschergrund wie eine Phalanx aufgetreten. Wir haben einen Rückstand aufholen können, weil die Jungs unglaublich gut auf alle taktischen Maßnahmen reagiert und einen Riesenkampf abgeliefert haben. Ich habe dem Team gesagt, dass ich mächtig stolz auf diesen Auftritt bin – obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch dachte, wir hätten das Match mit einem Punkt verloren. Obendrein mussten wir noch die ein oder andere zweifelhafte Schiedsrichter-Entscheidung verkraften; so hätte zum Beispiel Fabian Szarmach in der letzten Sekunde der Verlängerung – nach meiner Meinung – nach einem glasklaren Foul zwei Freiwürfe bekommen MÜSSEN.“ Die Voerder begannen das Match mit einer ungewöhnlichen Startaufstellung mit vier Guards und nur einem Big-Man, ohne Spielertrainer Lukas Erdhütter. Der Gegner wirkte überrascht – die Ennepetaler erspielten sich eine erste kleine Führung.
Angetrieben von den lautstarken Zuschauern drehten die Freudenberger aber nach und nach die Partie, führten teilweise sogar zweistellig. Im letzten Viertel gelang dann ein phänomenales Comeback, denn nun sorgte eine Umstellung auf drei (!) Big-Men (Erdhütter, Lindner, Fedder), gepaart mit zwei Shootern (Lange, Dreßler) für Verwirrung beim Gegner. Wenige Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit gelang so dann auch Mo Lindner der (vermeintliche) Ausgleich.
In der Verlängerung hatte dann erst wieder der Gastgeber die Nase vorn, ehe die Ennepetaler über den treffsicheren Leon Fedder und die defensiv bärenstarken Szarmach-Brüder noch einmal zurückschlugen.
„Es wäre völlig fehl am Platz, einzelne Spieler besonders zu loben. Wir waren eine tolle Einheit auf und neben dem Feld. Und das ist es, was letztlich für mich zählt,“ unterstreicht der Coach noch einmal den makellosen Auftritt seiner Jungs. Exemplarisch hierfür: die verletzen Manuel Welp und Fynn Heiermann hatten das Team ins Siegerland begleitet, um maximale Unterstützung zu liefern. That‘s TEAMWORK!
Auswertung gemäß Anschreibebogen:
TV Freudenberg – TG Voerde
83-85 n. Verlängerung (20-18/20-17/18-12/16-30/9-8) Jan Szarmach 9/1, Fabian Szarmach 1, Niklas Lange 6, Moritz Lindner 9, Lucas Falkenrath 1, Lukas Erdhütter 28/2, Elias Dreßler 9/1, Henrik Potthoff, Valerian Heppner dnp, Leon Fedder 22.