Die Basketballer der TG Voerde haben ihr Auftaktmatch verloren. Zum Start der Saison kassierten die Ennepetaler eine 46 – 69 Niederlage beim SV Haspe III. Trotzdem gab es einige positive Erkenntnisse.
Bereits vor Spielbeginn lief einiges gegen die Gäste. Kapitän Finjan Hardt und der zuletzt starke Jannis Wegner mussten die Begegnung krankheitsbedingt absagen. Coach Martin Schrader schickte daraufhin eine neu formierte erste Fünf aufs Feld (Fabian Szarmach, Ralf Julitz, Benjamin Schmidt, Lucas Borchert, Moritz Lindner). „Ob das die richtige Startformation war? Ich hatte mir natürlich etwas dabei gedacht – aber es ist nicht so gelaufen, wie ich geplant hatte. Kein Vorwurf an die Spieler – das nehme ich auf meine Kappe,“ äußerte sich der Übungsleiter im Anschluss selbstkritisch. Fakt ist – man begann mit vielen Abstimmungsfehlern in der Verteidigung und fand offensiv keinen Zugriff. Mitte des ersten Viertels hieß es somit konsequenterweise 4 – 18 aus Voerder Sicht. Eine Auszeit und zwei Wechsel später (Stankowski und Scharfenstein kamen in die Partie) meldeten sich dann auch die Gäste richtig an. Dennis Stankowski per Dreier, Manuel Scharfenstein sowie Interims-Kapitän Moritz Lindner brachten ihre Farben wieder auf Schlagdistanz. Ab diesem Zeitpunkt verlief das Match weitestgehend ausgeglichen. Zwei Dinge verhinderten jedoch, dass das Pendel auf die andere Seite ausschlug. Zum einen hatte die junge Voerder Mannschaft deutlich mehr Probleme, mit der unglaublich schwachen Schiedsrichter – Leistung umzugehen als der Gegner und zum anderen versäumten es die Gäste, sich für gute Aktionen und viel Engagement entsprechend zu belohnen. „In einer Phase des Spiels hatten wir in der Defense drei Steals in Serie – und generieren daraus nicht einen Punkt. Wenn wir gegen einen starken Gegner wie Haspe etwas erben wollen, dann müssen wir da abgezockter und konsequenter werden,“ analysiert der Coach im Nachhinein, sieht aber auch die positiven Aspekte. „Die drei Steals waren Folge unserer guten Verteidigung. Wir entwickeln uns definitiv in die richtige Richtung, aber sind eben noch lange nicht fertig.“
Mitte der zweiten Halbzeit stellte der TGV nochmals seine Defense um – und die Hasper Korbjäger erzielten in vier Minuten nur zwei Punkte. „Wir sind hohes Risiko gegangen und haben etwas völlig Neues ausprobiert. Wir konnten den Gegner eine Zeit lang mindestens irritieren und haben uns zu keinem Moment hängen lassen.“ Nicht nur in dieser Phase überzeugte Moritz Lindner, der an diesem Tag den erkrankten Finjan Hardt als Kapitän vertrat. „Vom Engagement und Einsatz her war das eine glatte Eins. Mo hat Verantwortung übernommen und mit unglaublich viel Herz gespielt,“ gibt es das Sonderlob vom Trainer, der aber auch weiß, dass auch bei Lindner spielerisch noch Luft nach oben ist. Überhaupt präsentierte sich die „junge Generation“ des TGV in einer Art und Weise, die Gefallen konnte. Fabian Szarmach spielte an alter Wirkungsstätte ebenfalls mit viel Herz und erntete viel Lob vom Trainer für seine disziplinierte Defense. Sein jüngerer Bruder Jan Hendrik gab dem Team ebenso wichtige Minuten wie Moritz „Peach“ Heck („er beginnt seinen Körper richtig einzusetzen, weiter so!“) oder Marius Rausch.
Dennoch verlor man letztlich deutlich, da der Mannschaft im Verlauf des letzten Viertels die Puste und die Konzentration ausging und die Hasper – angeführt von Routinier Martin Wasielewski (27 Punkte) – diesen Umstand gnadenlos ausnutzten.
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass es der Mannschaft noch an Einigem fehlt, um Gegner dieses Kalibers besiegen zu können. Was bleibt, ist aber auch die Feststellung, dass über die gesamte Spielzeit gekämpft wurde und die Mannschaft wieder ein Stück mehr zusammen gewachsen ist. So lautete dann auch das Schlusswort des Trainers: „Natürlich ärgere ich mich über Niederlagen, denn schließlich sind wir Wettkampfsportler und wollen gewinnen. Aber ich gehe heute Abend definitiv nicht frustriert ins Bett. Während der gesamten Begegnung hat mir das Coaching Spaß gemacht, weil das Team etwas erreichen wollte und gut mitgezogen hat. Diese Niederlage wirft uns nicht um und ich freue mich jetzt bereits auf unser nächstes Match.“
Lob gab es dann auch noch vom Gegner in Person des Hasper Spieler – Co – Trainers Martin Wasielewski. „Voerde hat unberechenbarer und konstanter gespielt als in der letzten Saison bei uns. Es war absolut kein leichter Sieg.“ Beleg dafür: trotz 12er Kaders auf Hasper Seite blieb Wasielewski nahezu 40 Minuten auf dem Parkett.
Die Statistik zum Spiel:
Erster Spieltag, Basketball – Bezirksliga:
SV Haspe III – TG Voerde 69 – 46 (22-14/17-10/16-14/14-8)
Benjamin Schmidt 6, Fabian Szarmach 4, Dennis Stankowski 6/2, Marius Rausch, Jan Hendrik Szarmach, Moritz Heck, Moritz Lindner 16, Ralf Julitz 5, Manuel Scharfenstein 9, Lucas Borchert.
Bericht: Martin Schrader